Der Krampus - eine österreichische Tradition und der Vertrieb

Was der Vertrieb von der Weihnachtstradition lernen kann

Wer ist der Krampus?

Der Krampus ist eine dunkle Gestalt aus den Alpenregionen, die traditionell die Weihnachtszeit begleitet. Während der heilige Nikolaus artigen Kindern Geschenke bringt, „bestraft“ der Krampus die unartigen. Die Figur, meist dargestellt mit Hörnern, einer Kette und einer Rute, symbolisiert Furcht und Disziplin – jedoch mit einem augenzwinkernden Unterton.

Ursprung und Bedeutung

Die Wurzeln vom Krampus reichen bis in vorchristliche Zeiten zurück, als er Teil heidnischer Winterbräuche war. Später wurde er in den christlichen Brauch integriert, wo er zum Begleiter des Nikolaus wurde. Sein Ziel: Kinder und Erwachsene gleichermaßen daran zu erinnern, dass gutes Verhalten belohnt und „schlechtes“ (was auch immer als schlecht festgelegt wurde) bestraft wird.

Der Krampus im modernen Österreich

Heute ist der Krampuslauf ein Highlight der Vorweihnachtszeit in vielen österreichischen Städten und Dörfern. Menschen verkleiden sich in aufwendigen Kostümen, um diese Tradition lebendig zu halten. Doch hinter der furchteinflößenden Maske steckt oft ein Mensch mit einem Lächeln – schließlich geht es nicht um echte Angst, sondern um Gemeinschaft und den Erhalt kultureller Werte.

1. Was der Vertrieb vom Krampus lernen kann

1.1. Ehrlichkeit und Konsequenz
Der Krampus steht für klare Regeln: Gute Taten werden belohnt, „schlechte“ werden bemerkt (und nicht unmittelbar bestraft). Im Vertrieb bedeutet das, ehrlich und transparent mit Kunden umzugehen und Versprechen einzuhalten. Wer konsequent und verlässlich agiert, baut langfristiges Vertrauen auf – eine unverzichtbare Grundlage für erfolgreiche Geschäftsbeziehungen.

Beispiel:
Ein Vertriebsmitarbeiter, der realistische Lieferzeiten kommuniziert, mag anfangs auf Widerstand stoßen, gewinnt aber durch die ehrliche Kommunikation das Vertrauen des Kunden. Der Krampus erinnert uns daran, dass langfristige Beziehungen auf Verlässlichkeit beruhen.

1.2. Herausforderungen als Chance
Der Krampus steht auch dafür, Dinge ins Bewusstsein zu rufen, die verbessert werden können. Im Vertrieb und Recruiting sollten Herausforderungen oder Rückschläge als Ansporn gesehen werden, um Prozesse optimieren zu können und persönlich zu wachsen.

Beispiel:
Wenn ein schwieriger Kunde hohe Erwartungen hat, kann das ein Anreiz sein, kreative Lösungen zu entwickeln. Vertriebstrainings können Rollenspiele oder Szenarien nutzen, um Teilnehmer auf solche Situationen vorzubereiten und ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, selbstbewusst zu agieren.

1.3. Tradition und Authentizität
Der Krampus ist nicht nur eine Figur, sondern ein Symbol für Authentizität und Regionalität. Im Vertrieb bedeutet das, authentisch aufzutreten und auf die eigenen Stärken zu setzen, statt auf „Masken“ oder künstliche Strategien.

Beispiel:
Ein Recruiting-Unternehmen, das klar kommuniziert, wofür es steht (z. B. persönliche Betreuung, schnelle Lösungen), wird bei potenziellen Kandidaten und natürlich auch bei Kunden einen bleibenden Eindruck hinterlassen und hebt sich dadurch positiv von der Konkurrenz ab.

2. Recruiting und Training mit "Krampus-Twist"

2.1. Recruiting: Der „Krampus-Check“ für Bewerber
Im Recruiting können wir die Krampus-Philosophie nutzen, um Bewerber „auf den Zahn zu fühlen“. Welche Eigenschaften passen zu unserem Unternehmen, und welche könnten problematisch sein?

Beispiel:
Wir bei Menschen im Vertrieb sind keine großen Fans von diesen klassischen Bewerbungs-Fragen, dennoch können manche gezielte Fragen großen Aufschluss geben, wie z.B.:

  • Wie gehen Sie mit schwierigen Situationen um?
  • Wann mussten Sie zuletzt Verantwortung für einen Fehler übernehmen?

Diese Art von Fragen lassen den Bewerber kurz nachdenken und zeigen aus der Reaktion heraus, welcher Typ Mensch sich eventuell dahinter verbirgt und lässt manchmal zu, dass die gut behütete „Maske“ fällt.

2.2. Vertriebstraining: Lernen aus der Dualität von Krampus und Nikolaus
Der Krampus und der Nikolaus sind ein Duo, das perfekt zusammenarbeitet: Belohnung und Bestrafung, Licht und Schatten. Dieses Prinzip kennt man auch als die „Good Cop, Bad Cop Methode“. Im Vertriebstraining kann diese Dualität ein spannender Ansatz sein, um die Teilnehmer zu motivieren.

Beispiel:

  • „Nikolaus-Strategie“: Belohne Teilnehmer für herausragende Leistungen oder innovative Ideen mit kleinen Preisen oder Anerkennung.
  • „Krampus-Strategie“: Gib konstruktives Feedback und mache deutlich, welche Verhaltensweisen verbessert werden müssen.

Wichtig dabei, keinen Konkurrenzkampf innerhalb des Teams schüren, sondern mit einem kleinen Ansporn motivieren, denn dies führt meist zu ungeahnten Ergebnissen.

Fazit: Krampus als Vertriebspartner

Die Figur vom Krampus mag auf den ersten Blick abschreckend wirken, doch sie lehrt uns wichtige Lektionen: Ehrlichkeit, Konsequenz und Authentizität sind essenziell – nicht nur in der Weihnachtszeit, sondern auch im Berufsleben. Im Vertrieb, Recruiting und Training können wir die Prinzipien vom Krampus nutzen, um unsere Strategien zu verbessern und langfristigen Erfolg zu sichern.
Und mal ehrlich: Wer möchte nicht ab und zu ein bisschen mehr von außergewöhnlichen Ideen und Spannung in den oft hektischen Alltag bringen?

Autorin Judith Ladstätter, MA – Marketingleitung bei der Menschen im Vertrieb Beratungsgesellschaft mbH

In diesem Artikel wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei jedoch ausdrücklich mitgemeint.